Seda Amir-Karayan

Foto: Seda Amir-Karayan, Alt
© Vahan Stepanyan

Die Altistin Seda Amir-Karayan wurde in Eriwan, Armenien, geboren. Schon als sechsjähriges Mädchen sang sie in dem Kinderchor Arevik als Solistin, mit Auftritten in Rundfunk und Fernsehen. Am Staatlichen Konservatorium Eriwan studierte sie zunächst Jazzgesang bei Professor Robert Amirkhanyan, dem bedeutendsten armenischen Liedkomponisten. Seit 2000 tritt sie mit ihm zusammen als eine der bekanntesten Interpretinnen seiner Musik in vielen Ländern der Erde auf. Im Rahmen dessen wurde in Deutschland die CD Die Stimme Armeniens aufgenommen. Daneben hat sie sich als Solistin armenischer Sakralmusik einen Namen gemacht, insbesondere mit dem berühmten Geghard Ensemble für Frauenstimmen.

2005 nahm Seda Amir-Karayan ihr Studium der Musikwissenschaft an der Musikhochschule Eriwan bei Professor Mher Navoyan auf, mit dem Schwerpunkt Armenisch-Mittelalterliche Kirchenmusik, das sie mit einer Masterarbeit über den „Niedergang armenischer Hymnographie vom XIII. bis XV. Jahrhundert“ abschloss.

Während ihrer wissenschaftlichen Beschäftigung entdeckte sie ihre große Liebe für die klassische europäische Musik, besonders für das deutsche Kunstlied. Der Verein zur Förderung der kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Armenien (NOAH e.V.) ermöglichte eine akademische Ausbildung in Konzertgesang mit Schwerpunkt Oratorium und Lied. Ihr Masterabschluss an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Professor Ulrike Sonntag wurde mit Auszeichnung bewertet.

Während des Studiums gewann sie beim Podium Junger Gesangssolisten in Zwickau den 1. Preis. In Würdigung ihrer besonderen Leistungen und Begabung wurde ihr ein Deutschlandstipendium verliehen, und sie wurde durch die Gerhard Trede-Stiftung gefördert. Sie nahm an Meisterkursen von Helen Donath, Malcolm Walker, Margreet Honig, Brigitte Fassbaender und Lioba Braun teil.

Seda Amir-Karayan ist inzwischen eine international gefragte Konzertaltistin. Sie trat u.a. in der Berliner Philharmonie (Weihnachtsoratorium, Matthäus-Passion, Messiah, …), in der Kölner Philharmonie (Johannes-Passion, Brahms’ Alt-Rhapsodie, Regers Requiem, Szymanowskis Stabat Mater, Tippetts A Child of Our Time, …), im Konzerthaus Berlin (Mozarts Requiem und Beethovens 9. Symphonie), bei der Bachwoche Stuttgart (H-Moll-Messe), beim Rheingau Musik Festival (Paulus) und beim Musikfest Stuttgart auf und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Helmuth Rilling, Hans-Christoph Rademann, Alessandro De Marchi, Enoch zu Guttenberg, Denis Rouger, Kay Johannsen, Jörg Halubek, Fritz Krämer, Achim Zimmermann, Etta Hilsberg oder Horst Meinardus. Sie musizierte mit renommierten Klangkörpern, darunter die Stuttgarter Philharmoniker, L’arpa festante, die Bayerische Kammerphilharmonie, Stiftsbarock Stuttgart und das Freiburger Bachorchester.

Im März 2012 war sie die Solistin der Misa Tango in mehreren Aufführungen in Argentinien mit Martín Palmeri am Klavier. Im Juli 2012 übernahm sie die große Solopartie in der Uraufführung des Oratoriums Sieben Lieder über Liebe und Frieden von Robert Amirkhanyan im Kongresszentrum Heidenheim, gefolgt von der armenischen Uraufführung mit dem Armenischen Philharmonischen Orchester in Eriwan im Mai 2013. Im Sommer 2016 sang sie mit Ars Antiqua Austria unter Leitung von Jürgen Essl das Alt-Solo bei der Ersteinspielung von Alma Redemptoris Mater von Isfrid Kayser.

2020 erschien ihre Debüt-CD Wehmut mit dem Pianisten Götz Payer beim Label Spektral.

sedaamirkarayan.de

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